Die Geschichte der Würzburger Straßenbahn

1892: Start mit der Pferdebahn

Nachgebaute Pferdebahn der WSB
Nachgebaute Pferdebahn der WSB

In den Sechziger- und Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts startete in vielen deutschen Städten der Pferdebahnbetrieb. Das entging auch Würzburg nicht und so gab es ab 1875 mehrere Anträge für eine von Pferden gezogene Straßenbahn für Unterfrankens Metropole. Die Stadt lehnte jedoch immer wieder ab, mit der Begründung, dass die Straßen zu eng seien und die Sicherheit der Passanten gefährdet wäre. Doch 1887 legte der Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs wieder einen Antrag, zusammen mit hunderten von Unterschriften aus allen Bevölkerungsschichten vor. Im Mai 1888 gab es endlich grünes Licht für die Pferdebahn in Würzburg. Gleich zu Beginn hatte man hochtrabende Pläne gehabt. Erste Strecken sollten in die Zellerau und bis nach Rottendorf führen, doch das war viel zu teuer. Somit beschränkte sich die 1891 gegründete „Würzburger Straßenbahn, Havestad, Contag und Cie“ auf die Relation Centralbahnhof – Polizeiwache Sanderau. Nach der ersten Probefahrt am 8. April 1892 startete der kommerzielle Betrieb am 30.04.1892. Der Fuhrpark umfasste 14 Wagen mit je 12 Sitzplätzen. 56 Pferde sowie 45 Kutscher wurden zum Ziehen der offenen Wagen benötigt. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei mageren 12 Stundenkilometern, gefahren wurde tagsüber im Sechseinhalb-Minuten-Takt. Eine Einzelfahrt kostete 10 Reichspfennige, was für damalige Verhältnisse nicht wenig war. Gut ein Jahr später ging die zweite Linie in Betrieb. Ab dem 20. Mai 1893 rollten die Wagen auf neuen Gleisen vom Kürschnerhof zum Friedhof. Damals ging es am Dom vorbei in die Herrengasse, weiter durch Eichhornstraße, Semmelstraße und Prymstraße bis Endstation Buchner’sche Villa in der Nähe des Friedhofs. Es war eine sehr kurvenreiche Strecke: Bei Testfahrten kam es noch zu Entgleisungen.

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Würzburger Straßenbahn: Liniennetz 1894

Die „Elektrische“ kommt

Die Pferdebahn wurde zwar gut angenommen, war aber im Betrieb langsam und teuer. Inzwischen hatten Straßenbahnbetriebe in anderen Städten sehr gute Erfahrungen mit einer elektrisch betriebenen Bahn gemacht, sodass auch Würzburg auf diesen Zug aufspringen wollte. Dafür wurde am 10. Juli 1898 die Würzburger Straßenbahn AG gegründet und die Stadt hatte auch ihr Elektrizitätswerk installiert. 1900 wagte man mit 36 elektrischen Triebwagen den Plandienst. Bei den Würzburgern hieß diese Straßenbahn schlicht die „Elektrische“. Die ersten 15 Triebwagen hatten jeweils nur einen Motor mit lediglich 35 PS, alle weiteren wurden ab Werk mit zwei Motoren ausgestattet. Platzwunder waren die Fahrzeuge mit 16 Sitz- und 2 Stehplätzen auch nicht. Im Winter war die Fahrt mit der Straßenbahn zudem keine Freude, denn es gab anfangs keine Scheiben und die Beiwagen waren größtenteils noch die alten, offenen Pferdewagen. Damals gab es sogenannte Rollenstromabnehmer, die an dem Fahrdraht entlang strichen. An Kreuzungspunkten kam es schon mal zu Entgleisungen an der Oberleitung und der Fahrer musste mit einem Seil die Rolle wieder unter die Oberleitung dirigieren – so übrigens auch bei Änderung der Fahrtrichtung. Die Trassen waren fast alle eingleisig mit entsprechenden Ausweichstellen. Nur von der Kaiser- bis zur Domstraße ging es zweigleisig durch die Innenstadt. Stand ein Wagen auf einer eingleisigen Strecke, wussten manche Fahrgäste nicht auf Anhieb, in welche Richtung das Wägelchen fahren würde, denn es fehlten ja die Pferde, die die Fahrtrichtung anzeigten. So mancher ist wohl in die verkehrte Bahn eingestiegen. Damals gab es übrigens keine Liniennummern, sondern die Fahrzeuge hatten verschiedene Dachfarben, die anzeigten, auf welcher Strecke die „Elektrische“ verkehrte.

Die elektrische Straßenbahn wurde außerordentlich gut angenommen, sodass mit dem Ausbau des Streckennetzes weiter gemacht werden konnte. Es entstand eine neue Ringlinie vom Barbarossaplatz über die Residenz zum Exerzierplatz und schloss dort an die bestehende Trasse zur Frühlingstraße (heute: Arndtstraße) an. Weiterhin ging es nun vom Juliusspital via Wörthstraße bis nach Oberzell. Ein Jahr später wurde der untere Teil vom Steinbachtal angebunden, 1902 ging es bis zum Waldhaus. Außerdem stellte die Würzburger Straßenbahn den Bahnbetrieb in der Semmelstraße ein, dafür ging es dann vom Barbarossaplatz über die Theaterstraße und Ludwigstraße nach Grombühl. Damit war der Friedhof nicht mehr direkt angeschlossen.

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Würzburger Straßenbahn: Liniennetz 1914

Die Zeit ab dem Ersten Weltkrieg

MAN-Wagen. © Hans-Joachim Ströh
Zweiachsige MAN-Wagen.
© Hans-Joachim Ströh
Infos zum MAN-Wagen

Der Erste Weltkrieg brachte bei dessen Ausbruch einen Anstieg der Fahrgastzahlen. Doch als die Kohleknappheit einsetzte, wurde der Fahrplan ab 1917 um die Hälfte ausgedünnt und kam 1920 ganz zum Erliegen. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete man 1924 die „Neue Würzburger Straßenbahn GmbH“, die dafür sorgte, dass sich das Streckennetz grundlegend veränderte. Unrentable, nicht gut ausgelastete Gleisabschnitte wurden vom Netz getrennt, die Gleise entnommen und für den zweigleisigen Ausbau in der Augustiner- und Sanderstraße verwendet. Alte Linienführungen wurden durch neue ersetzt. So ging es vom Sanderring nicht mehr über den Exerzierplatz in die Frühlingsstraße, sondern auf direktem Wege durch die Virchowstraße. Nach Grombühl führten die Gleise nun nicht mehr durch die Ludwigstraße, sondern vom Hauptbahnhof entlang des Haugerrings zur Grombühlbrücke. In Grombühl selbst verlängerte man die Trasse vom unteren Wagnerplatz durch die Petrinistraße zum Luitpoldkrankenhaus. Die gesamte Oberleitung wurde runderneuert und für neue Fahrzeuge mit modernen Stromabnehmern – den sogenannten Lyrabügeln – umgerüstet. Die Ära der Rollenstromabnehmer war damit passé. Die WSB investierte in 12 neue, moderne, zweiachsige Schienenfahrzeuge von MAN und AEG. Die Antriebsleistung lag jeweils bei insgesamt 70 PS, was ausreichte, um mit Beiwagen fahren zu können. Ab 1926 prägte vornehmlich diese Straßenbahn-Baureihe das Stadtbild Würzburgs.

Kurze Zeit später wurden die Wünsche der Zellerauer Bevölkerung nach einer Straßenbahnverlängerung bis zum Bürgerbräu am Ende der Frankfurter Straße erhört. 1927 nahm die WSB den Plandienst mit vorerst alten Fahrzeugen auf, bis 1928 endlich weitere 7 Motor- und 5 Beiwagen der neuen Straßenbahnserie abgeliefert wurden. Doch das Bier schmeckte wohl lediglich an sonnigen Sonntagen gut, denn nur dann fand die neue Linie 2 lebhaften Zuspruch. An den übrigen Tagen sank die Auslastung der Züge wegen der damals geringen Siedlungsdichte in der Zellerau merklich. Also musste eingespart werden – unter anderem dadurch, dass nur jeder zweite Zug bis zur Endstation fuhr. Die anderen Bahnen endeten bereits in der Hartmannstraße.

Mit der Eingemeindung Heidingsfelds wurde auch eine Straßenbahnverbindung bis zum Heidingsfelder Kaffee Kiesling realisiert, die am 17.12.1929 in Betrieb ging. Vom Sanderring bis zum Hügelsbad (heute: Ruderzentrum) wurden wie bisher üblich Rillenschienen verlegt. Ab dort bis zum heutigen Dallenbergbad montierte man dann sogenannte Vignolschienen, also solche, wie man sie von der Eisenbahn her kennt. Der restliche Fahrweg bis ins Heidingsfelder Zentrum hinein wurde wieder mit Rillenschienen versehen. Neu war auch die Kettenoberleitung à la Eisenbahn. Der Straba-Fuhrpark wurde nun auf 24 Triebwagen und 10 Anhänger aufgestockt. Als Arbeitsfahrzeuge zählten noch eine Lore, ein Turm- zwei Arbeits-, zwei Schienen- und ein Schleifwagen dazu.

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Würzburger Straßenbahn: Liniennetz 1930

Die Zeit ab dem Zweiten Weltkrieg

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wuchs das Passagieraufkommen stark an, da der Individualverkehr eingeschränkt wurde. Private Fahrzeuge wurden ab 1939 gar beschlagnahmt. Pro Tag nutzten nun etwa 17.000 Menschen die Straßenbahn. In den nächsten Jahren durften die Trambahnen an Sonn- und Feiertagen aufgrund von Ressourcenknappheit jedoch nicht mehr verkehren. Mit der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945 wurde so gut wie alles von der Würzburger Straßenbahn in Schutt und Asche gelegt, besonders im Stadtzentrum. Doch das „Grab am Main“ wurde nicht aufgegeben und so machte man sich daran, die Trümmer zu beseitigen. In den Randbezirken waren die Verwüstungen nicht so heftig gewesen und die dortigen Gleise konnten zügig repariert werden. Bereits am 11. Juni 1945 fing man mit einem Einwagen-Pendelbetrieb auf der kurzen Distanz vom Zollhaus Steinbachtal bis zum heutigen Ruderzentrum an. Im Frühjahr 1946 kam der Schienenverkehr in der Zellerau in Schwung. Weil viele Menschen in Notunterkünften in Zell untergekommen waren, lohnte es sich, wieder die alten Gleise nach Oberzell freizulegen. Das war allerdings kein leichtes Unterfangen, denn die Asphaltschicht war bis zu 40 Zentimeter dick. Die notdürftig zusammengesetzte Oberleitung erlaubte nur geringe Fahrgeschwindigkeiten. Als nächstes wurden die Abschnitte Luitpoldbrücke – Hauptbahnhof – Luitpoldkrankenhaus und Sanderau – Sanderring – Neubaustraße in Angriff genommen. In der Innenstadt von der Schönbornstraße bis zur Augustinerstraße regierte jedoch bis zum 31.08.1947 die Schuttbahn. Als 1948 die Friedensbrücke (vormals Luitpoldbrücke) und 1949 die Löwenbrücke wieder befahrbar waren, konnte man endlich wieder das komplette Straßenbahnnetz verwenden.

An dieser Stelle sei noch hervorzuheben, unter welch schwierigen Bedingungen der Wiederaufbau für die Würzburger Straßenbahn war. Chronischer Ersatzteilmangel und keine geeigneten Werkstätten zwangen zu viel Handarbeit und Reparaturen im Freien – auch bei bis zu Minus 30 Grad im strengen Winter 1945/46. Der Betriebshof in der Sanderau musste komplett neu aufgebaut werden. Das war nicht einfach, sollte doch alles auf legalem Weg geschehen. Die Omnibusse hatten unter ständigem Reifenmangel zu leiden. Schließlich musste man sich mit Vollgummireifen von Militärfahrzeugen oder gar Flugzeugreifen behelfen. Die Nachteile lagen auf der Hand: Folgeschäden an Achsen und Antrieben, sowie exorbitant hoher Reifenverschleiß.

Würzburg spielte in den Fünfzigerjahren mit dem Gedanken, einen straßenbahnergänzenden Obus-Betrieb einzuführen, also auch die Busse mit Strom aus der Oberleitung zu versorgen. Die Vorteile waren nicht von der Hand zu weisen: weniger Schadstoffe, leisere Fahrzeuge und eine erheblich höhere und gleichmäßigere Beschleunigung. In der ernsthaften Diskussion standen die Linien 6 und 16 von der Stadt hinauf ins Frauenland. Die Kosten für die Fahrzeuge und Infrastruktur beliefen sich 1950 auf 491.000 Mark. Trotz Rentabilitätsnachweis wurde so lange herumdiskutiert, dass die Kosten 1961 bei rund 2,7 Millionen Mark lagen. Das war nun entschieden zu teuer und das Projekt wurde zu den Akten gelegt. Stattdessen setzten sich dieselbetriebene Gelenkbusse durch.

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Kampf ums Überleben der Würzburger Straßenbahn

Umgebaute Triebwagen aus Bad Kreuznach als Max und Moritz. Aufnahme vom 06.11.1954. Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Würzburg
Umgebaute Triebwagen aus Bad Kreuznach als Max und Moritz. Aufnahme vom 06.11.1954. Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Würzburg
Infos zum Zwillingstriebwagen

Dass das Geld für Investitionen in die Straßenbahn nicht gerade üppig floss, merkten die Fahrgäste in den Fünfzigerjahren an dem zunehmend variantenreicheren Fuhrpark auf Schienen. Die WSB kaufte immer wieder gebrauchte Fahrzeuge anderer Straßenbahnbetriebe auf. So zum Beispiel vier Beiwagen der stillgelegten Neuwieder Straßenbahn sowie zwei Trieb- und zwei Beiwagen der ehemaligen Straßenbahn in Bad Kreuznach. 1954 experimentierte man mit Änderungen am Liniensystem. So gab es statt drei Linien nunmehr deren fünf. Die Linie 4 führte von der Haltestelle Hartmannstraße zum Juliusspital und die Linie 5 von der Arndtstraße zum Wagnerplatz. Nach einem fünfmonatigen Flopp stellte die WSB die beiden neuen Linien wieder ein. Im Dezember 1954 feierte Würzburg das 25-jährige Bestehen der Linie 3 nach Heidingsfeld. Die Würzburger Straßenbahn hatte zu diesem Anlass mit einem Überraschungsgast aufzuwarten: die beiden umgebauten Triebwagen mit den Nummern 25 und 26 aus Bad Kreuznach. Sie bildeten eine fest miteinander verbundene Doppeleinheit. Herausragend waren die neue Inneneinrichtung und die elektropneumatischen Türen. Schon bald war das Unikum auf Schienen unter dem Spitznamen „Max und Moritz“ bekannt.

Trieb- und Beiwagen aus Münster plus Beiwagen von MAN. © Hans-Joachim Ströh.
Trieb- und Beiwagen aus Münster plus Beiwagen von MAN.
© Hans-Joachim Ströh.
Infos zu den Bahnen aus Münster

1955 gelangte die WSB an 11 ausgemusterte, 30 Jahre alte Bahnen aus Münster, denn auch der dortige Straßenbahnbetrieb machte dicht. Fünf dieser Triebwagen wurden der Antriebseinheit beraubt und zu Beiwagen degradiert. Natürlich blieb der veraltete Fuhrpark auf Gleisen nicht unbemerkt und führte zu immer lauter werdender Kritik an der Straßenbahn. Gerne verglich man die alten Bahnen mit den nagelneuen Bussen und rechnete mit dem baldigen Aus des Schienenverkehrs. Doch an die Einstellung der Straßenbahn dachte die WSB nicht – im Gegenteil: Die Pläne für die Erweiterung des Schienennetzes ins Frauenland kamen weiter voran, scheiterten jedoch wieder mal an der finanziellen Seite. Immerhin war noch genug Geld da, um 1955 neue Schienen für die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes zu bestellen und die Gleise am Haugerring auf einen gesonderten Bahnkörper zu verlegen. 1957 errichtete man schließlich am Dallenbergbad noch eine Wendeschleife. Doch das Resümee, das die Würzburger Straßenbahn 1959 ziehen musste, sah düster aus: Keine Bahn war jünger als 30 Jahre, viele Gleise waren verschlissen und hätten ausgewechselt werden müssen, doch an allen Ecken und Enden fehlte Geld. Wie würde es nun weitergehen? Noch immer stand der Oberleitungsomnibus in der Diskussion, nun als Ersatz für die Straßenbahn, denn der damalige Hauptaktionär, die Energiewirtschaft Mannheim, aber auch die Stadt Würzburg, zeigten wenig Interesse am Weiterleben der vielerorts aussterbenden Fortbewegungsmittel auf Schienen. Glücklicherweise war der Reifenverschleiß der Busse in anderen Städten wegen nachkriegsbedingt mangelhafter Materialien so heftig, dass der elektrische Bus für Würzburg endlich ad acta gelegt wurde. Außerdem wollte sich niemand die Blöße geben, die neuen Gleise am Hauptbahnhof und am Haugerring als Fehlinvestition verbuchen zu müssen. Also schob man die Entscheidung für oder gegen die Straba weiter vor sich her.

C-Wagen. © Hans-Joachim Ströh.
C-Wagen. © Hans-Joachim Stroeh.
Infos zu den C-Wagen

Es galt nun, den Fuhrpark irgendwie zu modernisieren. Die Idee, die alten MAN-Zweiachser zu Gelenkzügen umzubauen, gefiel der WSB am besten. Hehres Vorbild waren die Züge der Bauart „Credé“ aus Kassel mit schwebendem Mittelteil. Gemeinsam mit der Regensburger Straßenbahn wäre ein noch günstigerer Preis für den Umbau zustande gekommen, doch auch Regensburg blieb vom Straßenbahnsterben nicht verschont und das gemeinsame Vorhaben platzte. So zog man den Umbau im Alleingang durch. Die Untergestelle der MAN-Triebwagen waren die Basis der neuen Gelenkzüge und das schwebende Mittelteil wurde von Credé in Kassel geliefert. Die Kosten für den Umbau beliefen sich pro Zug auf 130.000 Mark. Mit 17,2 Metern Länge waren es die kleinsten Gelenkwagen der Bundesrepublik. Im Juli 1959 fand schließlich die erste Testfahrt mit dem „C-Wagen“ statt. Bis Ende 1960 waren vier Züge fertiggestellt. Der Einfachheit halber waren die C-Wagen Einrichtungsfahrzeuge, man konnte also im Plandienst nicht rückwärtsfahren. Wendeschleifen zu konstruieren wäre zu teuer gewesen, also installierte man Wendedreiecke, so zum Beispiel in der Robert-Koch-Straße in Grombühl und in der Sanderau. Auch signaltechnisch war die Würzburger Straßenbahn Anfang der Sechzigerjahre nicht auf der Höhe der Zeit. Der eingleisige Abschnitt in der Mergentheimer Straße wurde per Holzstab gesichert. Dieser existierte nur einmal und nur der Fahrer, der im Besitz vom Holzstab war, durfte in den eingleisigen Abschnitt einfahren. Beim Verlassen der eingleisigen Strecke wurde der Stab dann dem Fahrer des Gegenzuges überreicht und damit die Berechtigung, das Nadelöhr risikofrei zu befahren.

Wir schreiben das Jahr 1960, in dem der Individualverkehr immer mehr zunahm und die Straßen zusehends verstopften. Leider suchte man sich die Straßenbahn als Sündenbock aus und forderte lautstark, das museumsreife Verkehrsmittel aus Würzburg zu verbannen. Natürlich wurde nicht mehr mit nüchternem Sachverstand argumentiert, sondern Halbwahrheiten an den Haaren herbeigezogen. Nicht nur die Autofahrer wetterten, sondern auch die Presse hatte kein gutes Wort für die Straba übrig. Diverse Unfälle heizten die Kritik nur noch weiter an. Die Straßenbahndirektion wehrte sich nach besten Kräften und stellte erneut Anträge für neue Schienenfahrzeuge. Doch beim Hauptinvestor aus Mannheim stieß man nach wie vor auf taube Ohren. 1964 stellte sich die Frage nach dem Einstellen des Straßenbahnbetriebes. Zuerst fiel am 6. April 1964 der Abschnitt Oberzell – Bürgerbräu dem Rotstift zum Opfer. Ende Oktober wurde der Betrieb auf der Linie 3 in den Abendstunden gestutzt. Im August 1965 fuhr ab 20 Uhr gar keine Bahn mehr nach Heidingsfeld. Dann hieß es: Nur noch bis Dallenbergbad! Dafür wurde kräftig in neue Omnibusse investiert und das Bus-Liniennetz kontinuierlich ausgebaut. Das Ende der Straßenbahn schien besiegelt.

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Würzburger Straßenbahn: Liniennetz 1960

1966: Die WVV übernimmt

GTW-D6 Nummer 235 in der Mergentheimer Straße, fotografiert von Peter Lelowski
GTW-D6 Nummer 235 in der Mergentheimer Straße, fotografiert von Peter Lelowski.
Infos zum GTW-D6

Am 1. Januar 1966 übernahm die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH die Würzburger Straßenbahn; und die WVV meinte es gut. Nach einer intensiven Diskussion über deren Zukunft kamen alle Beteiligten zu dem Schluss: Die Straßenbahn bleibt! Mit dieser wegweisenden, positiven Entscheidung stand nun der Weg offen für umfangreiche Investitionen in neue Fahrzeuge und den Fahrweg. Im ersten Schritt konnte die marode Gleisanlage der Linie 3 saniert werden, besonders entlang der Mergentheimer Straße. 1967 wurde endlich fabrikneues Rollmaterial bei der Firma Uerdinger Waggonfabrik in Düsseldorf eingekauft: 10 sechsachsige Gelenktriebwagen der Serie GTW-D6, umgangssprachlich „Duewag-Züge“ genannt. Weiterhin fanden Ende der Sechzigerjahre grundlegende Gleiserneuerungen in der Augustiner- und Frankfurter Straße statt. Die Wendedreiecke wichen Wendeschleifen, die Linie 3 wurde bis zum Ostbahnhof verlängert. Mit der Inbetriebnahme der GTW-D6 konnten endlich die MAN-Oldtimer ausgemustert werden, ebenso kurze Zeit später „Max und Moritz“. Erstmals hielten Fahrscheinautomaten Einzug. 1968 runderneuerte die WSB die Gleisanlage in der Schönbornstraße und von der Neubau- bis zur Virchowstraße. Ein doppelspuriges Gleisdreieck am Sanderring komplettierte die Sanierung des Oberbaus. 1969 legte man eine neue Endhaltestelle im Wendekreis in der Sanderau an. Das Ergebnis all dieser Bemühungen ließ nicht lange auf sich warten. Das Ansehen der Straßenbahn bei den Bürgern stieg ebenso kontinuierlich wie die Fahrgastzahlen.

Auch die Siebzigerjahre standen ganz im Zeichen der Gleiserneuerungen, nämlich entlang der Kaiser-, Virchow- und Randersackerer Straße, sowie in der Juliuspromenade. Alsbald fanden weitere Gleisbauarbeiten zwischen Hauptbahnhof und Luitpoldkrankenhaus statt. Leider wurde dabei der Tram eher selten ein eigener Bahnkörper spendiert und sie musste sich den Fahrweg mit den Autos teilen. In Grombühl dagegen hatte die Straßenbahn ihr eigenes Gleisbett und damit störungsfreie Fahrt. Natürlich wollte die WSB das Schienennetz erweitern. Destinationen nach Lengfeld, Versbach, Estenfeld, Randersacker, Rottenbauer, Zell, Gerbrunn, in das Industriegebiet entlang der Winterhäuser Straße und ins Frauenland standen zur Diskussion. Konkret wurde es mit der Verbindung von Grombühl bis zur Hessenstraße. Dafür wurde am 1.1.1974 sogar das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Doch unerwarteter Weise erhob sich Widerstand seitens einiger weniger Bewohner entlang der Neubaustrecke. Als dann noch das Bundesministerium für Verkehr den Schienenverkehr in Würzburg nicht mehr fördern wollte, waren alle Planungen wieder zunichte gemacht.

GT-H, fotografiert von André Werske
GT-H: Gelenktriebwagen aus Hagen.
Infos zu den Duewags aus Hagen

Dafür kam bei der Fahrzeugbeschaffung wieder Bewegung ins Spiel. 1975 rollten die ersten von 8 nagelneuen Duewag-Achtachsern an, die die Nummern 241-248 erhielten. Die verschlissenen C-Wagen ihrerseits mussten dringend durch neue Fahrzeuge ersetzt werden. Fündig wurde die WSB bei dem dahinscheidenden Straßenbahnbetrieb in Hagen. Für 1,2 Millionen Mark wurden 12 Sechsacher, die erst 300.000 Betriebskilometer hinter sich hatten, gekauft. Sie wurden GT-H („H“ steht für Hagen) getauft und bekamen die Betriebsnummern 270-281. Da es im Betriebshof zu Platzmangel kam, verschrottete man recht schnell die C-Wagen sowie die Münsterer Triebwagen 201-206. Die GT-H mussten trotz sofortiger Inbetriebnahme von vier Fahrzeugen nach und nach technisch überholt werden. Intensive Arbeiten an acht Zügen trugen schnell Früchte, indem schon am 15.11.1975 einige GT-H auf der Linie 4 ihren Dienst antreten konnten. Nach und nach verfügte die WSB wieder über einen typenreinen Duewag-Fahrzeugpark.

Straßenbahn-Betriebshof in der Sanderau
Straßenbahn-Betriebshof in der Sanderau

Ende der Siebzigerjahre stand der Betriebshof in der Sanderau im Fokus der Modernisierung. Eigentlich war ein neuer entlang der Hessenstraße geplant, doch die Neubaustrecke erblickte nie das Licht der Welt. Ab 1979 musste an Ort und Stelle unter laufendem Betrieb umgebaut werden. Das ganze Depot ist ein in sich abgeschlossenes Gebäude mit Abstellmöglichkeiten über zwei Etagen. Die Bahnen kommen freilich nur im Erdgeschoss unter, wo sich auch deren Werkstatt befindet. Die Kapazität liegt bei 23 achtachsigen und 15 sechsachsigen Straßenbahnen sowie 52 Bussen. In den Obergeschossen sind unter anderem die Leitung und Verwaltung der WSB sowie die Leitzentrale. Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Umwelt- und Lärmschutz gewidmet, da sich der Betriebshof mitten in einem Wohngebiet befindet. Hervorhebenswert sei noch die Dachbegrünung, die Verwendung von Regenwasser zur Fahrzeugreinigung sowie das Recyceln des Brauchwassers. Erst 1985 war der Betriebshof in der Sanderau fertig umgebaut.

E-Lok 299 mit Schneepflug und Güterwagen
E-Lok 299 mit Schneepflug und Güterwagen.
Infos zur E-Lok mit Schneepflug

Die zehn sechsachsigen GTW-D6 wurden 1982 durch den Einbau neuer Mittelteile von Duewag zu Achtachsern (GTW-D8) umgerüstet. Die Kapazität erhöhte sich pro Zug um jeweils 54 Plätze. Zwei gebrauchte achtachsige Gelenkzüge kaufte man 1983 aus Bielefeld auf. Einer davon, Wagen 251, wurde als Eigenkonstruktion im Hause der WSB in ein sechsachsiges Schienenpflegefahrzeug umgebaut und am 31.07.1990 der Presse vorgestellt. Nach schlechten Erfahrungen schneereicher Winter beschaffte die WSB im gleichen Jahr noch eine Ellok von der Stuttgarter Straßenbahn, die unter anderem als Schneepflug ihre Dienste verrichten sollte.

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Neubaustrecke zum Heuchelhof

Rasengleise in der Mergentheimer Straße. © Michael Feuerbach
Rasengleise in der Mergentheimer Straße. © Michael Feuerbach

Nach weiteren Gleisbauarbeiten Ende der Siebzigerjahre stellten sich so langsam die Weichen für eine Straba in die Trabantenstadt Heuchelhof. Das bayerische Verkehrsministerium sagte 1981 einer Förderung zugunsten der Straßenbahn für eine Linie 5 hinauf zum 120 Meter höheren Ortsteil Heuchelhof zu. Der Baubeginn sollte sich aber noch um einige Jahre verzögern. 1984 stellten heftige Bürgerproteste die Weichen für die Umwandlung der Straßenbahn in eine Stadtbahn. In der Zellerau sollten sich nämlich nach Gleiserneuerungen die Straßenbahn und der Autoverkehr wieder eine Fahrbahn teilen. Lautstark wurden aber eigene Gleiskörper für die Bahn gefordert. Das hatte gesessen, weswegen sich zuerst in der Zellerau und später in der Mergentheimer Straße das Straßenbahnbild grundlegend änderte. Sogenannte Rasengleise zierten nach und nach den eigenen Gleisbereich und unterstrichen die Umweltfreundlichkeit der Würzburger Tram. Der komplett zweigleisige Ausbau bis nach Heidingsfeld ebnete den Weg für die Linie 5. 1985 machten sich der Stadtrat sowie Verantwortliche der WSB und der WVV ein Bild von den berühmten Vorzeige-Stadtbahnbetrieben in Karlsruhe und Freiburg. Die Informationsfahrten mussten so beeindruckend gewesen sein, dass sich alle über ein Investitionsprogramm von 100 Millionen Euro zum Ausbau des Streckennetzes gen Heuchelhof einig waren.

Achtachsigen Doppelgelenktriebwagen mit Niederflur-Mittelabteil vom Typ GT-E
GT-E: Präsentation in der oberen Juliuspromenade.
Infos zum GT-E

Trotz der vorauslaufenden, kapazitätssteigernden Maßnahmen war klar, dass für die Steilstrecke hinauf zum Heuchelhof neues Rollmaterial notwendig war. Schließlich war sie seinerzeit gemäß einem Nachschlagewerk die steilste Straßenbahnstrecke Deutschlands. Die „Duewag-GTW-D8“ waren weder leistungsfähig genug noch bremstechnisch dafür ausgerüstet. Es wurden nicht nur Schienenfahrzeuge in Betracht gezogen, sondern sogar ernsthaft eine Magnetschwebebahn in Erwägung gezogen. Dafür holte sich eine Würzburger Firma ein Angebot von der Magnetbahn GmbH in Starnberg ein. Mit einem Investitionsvolumen von 145 Millionen Mark wären die Infrastruktur, die Schwebebahnen, die Energieversorgung und ein kleiner Betriebshof abgedeckt gewesen. Nicht nur die hohen Kosten schreckten ab. Eine Magnetbahn wäre zum bestehenden Gleisnetz der WSB inkompatibel gewesen. Glücklicherweise besann man sich schließlich auf realistischere Ziele.

GT-E Niederflur-Mittelabteil
GT-E Niederflur-Mittelabteil

So vergab die WSB Ende 1985 den Auftrag zum Bau von 14 achtachsigen Doppelgelenktriebwagen mit Niederflur-Mittelabteil an Siemens und Linke-Hofmann-Busch. Der Verlauf der Neubaustrecke war bereits in den Sechzigerjahren festgelegt worden, entsprechend wenig Hindernisse mussten für die Gleisverlegungen beseitigt werden. Im Gewerbegebiet Heuchelhof entstand ein zweiter Betriebshof für die 14 neuen Fahrzeuge des Typs GT-E. Am 30.11.1989 nahm die WSB unter großem Brimborium den Plandienst auf der neuen Linie 5 zum Heuchelhof auf. Mindestens ein Fahrer war wohl besonders stolz darauf, wie mühelos die GT-E-Züge die steile Strecke bewältigen. Er machte eine Durchsage und informierte die Fahrgäste des völlig überfüllten Zuges mit den Worten: „Achtung, gleich heben wir ab!“ Tatsächlich preschte das Fahrzeug mit knapp 70 km/h zur Berner Straße. Welch ein Unterschied zu den sich hinauf quälenden Bussen der Linie 30 in den Jahren zuvor! Die Endhaltestelle Stauffenbergstraße war ein Provisorium, gewendet wurde vorübergehend im Betriebshof im Industriegebiet Heuchelhof. Damals ging man noch davon aus, dass in spätestens einem Jahr die Straßenbahn bis Rottenbauer rollen würde, doch das Projekt sollte sich noch um Jahre verzögern.

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Ereignisreiche Neunziger

Oldtimerparade in der Domstraße im Jahr 1992; Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Würzburg
Oldtimerparade in der Domstraße im Jahr 1992; Mit freundlicher Genehmigung des Stadtarchivs Würzburg

Am 5. September 1992 gab es anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Würzburger Straßenbahn eine einzigartige Oldtimer-Parade. Dafür wurden aus Augsburg, Stuttgart, Freiburg, Gera, Plauen, Erfurt, Zwickau und Innsbruck extra alte Straßenbahnen nach Würzburg gebracht, um vom oberen Markt zum Sanderauer Betriebshof, dann zum Hauptbahnhof und schließlich wieder in die Sanderau zurück zu fahren. Zeitgleich gab es zwei Pferdebahnen am Marktplatz zu bewundern, die wegen der größeren Spurweite nicht auf dem hiesigen Meterspurnetz verkehren konnten. Am darauffolgenden Sonntag konnte jeder die Fahrzeuge im Depot in der Sanderau bewundern.

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Würzburger Straßenbahn: Liniennetz 1992


Niederflurstadtbahnwagen GT-N. © Michael Feuerbach
Niederflurstadtbahnwagen GT-N bei seiner Premierenfahrt.
© Michael Feuerbach.
Infos zum GT-N

Ein Meilenstein in der Geschichte der WSB war die Unterzeichnung eines Vertrags am 18.12.1992 zur Herstellung von 20 hochmodernen Niederflurstraßenbahnen. Mit 82 Millionen Mark, die an Siemens und Linke-Hofmann-Busch gingen, war dies die bisher größte Einzelinvestition seit Bestehen der WSB gewesen. Der gesamte Fußboden ist nur etwa 30 Zentimeter über der Fahrbahn, es gibt keine Einstiegstreppen mehr. Dies sei zu dem Zeitpunkt eine Premiere für meterspurigen Schienenfahrzeuge gewesen. Die 20 GT-N ersetzten ab Anfang 1996 die betagten Hagener GT-H. Selbstverständlich sind die neuen Stadtbahnen auch in der Lage, den Steilstreckenabschnitt zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof zu befahren.

GT-H als Vereinsheim neben dem Betriebshof am Heuchelhof
GT-H als Vereinsheim neben dem Betriebshof am Heuchelhof.

Ein trauriger Abschied vom Straßenbahnbild Würzburgs war die Außerdienststellung der ehemaligen Hagener und einiger Duewag-Züge ab Mitte der Neunziger. Im Schnitt legten sie in der Vergangenheit 2,5 Millionen Kilometer zurück. Die meisten GT-H sowie einige GTW-D8 wurden zuerst in den beiden Betriebshöfen deponiert und ein paar Jahre später nach Osteuropa verkauft, beispielsweise nach Arad in Rumänien. Dort bekamen sie ein zweites bzw. gar drittes Leben geschenkt. Ein GT-H wurde zu einem Vereinsheim der Sportfreunde der WVV umfunktioniert und ein ex-Hagener verbleibt noch als betriebsbereiter Oldtimer erhalten.

Damit die GT-N und auch die GT-E im Plandienst auf Sanderauer und Zellerauer Terrain im Begegnungsverkehr rollen konnten, musste an einigen Stellen der Gleismittenabstand vergrößert werden. Im Zuge dessen wurde der Straba eine eigene Trasse von der Virchowstraße bis zum Ehehaltenhaus sowie in der Frankfurter Straße spendiert. 1996 rückte auch der Umbau des Bahnhofvorplatzes näher und man entschied, die Haltestelle am Hauptbahnhof, die sich in einer unübersichtlichen Kurve direkt vor dem Bahnhofsgebäude befand, in zwei provisorische Haltestellen „Hauptbahnhof West“ und „Hauptbahnhof Ost“ zu teilen. Bahnen von der Stadt kommend in Richtung Grombühl müssen seitdem nicht mehr den Wendekreis durchfahren. Das Straßenbahndepot am Heuchelhof konnte für 9,8 Millionen Mark in eineinhalb-jähriger Bauzeit um einen erweiterten Abstellbereich für insgesamt 44 Stadtbahnzüge vervollständigt werden. Die Einweihungsfeier fand am 22.11.1995 statt.

Festzelt zur Eröffnung der Linie 5 nach Rottenbauer
Festzelt zur Eröffnung der Linie 5 nach Rottenbauer

1997 ging die lang ersehnte Weiterführung vom Heuchelhöfer Industriegebiet ins 1,1 Kilometer entfernte Rottenbauer in Betrieb. An diesem Tag, dem 29.11.1997, wurde ein Fest in Rottenbauer veranstaltet, wo es unter anderem auch Souvenirs zu kaufen gab. Damit war das Ausbauvorhaben des Streckennetzes vorerst abgeschlossen. Weiterhin wurde die Linie 5 im 12-Minuten-Takt befahren. Der Andrang zu Stoßzeiten nahm durch die Beliebtheit der Stadtbahn immer mehr zu, weswegen man sich entschied, einige GT-N für Doppeltraktionseinsätze fit zu machen. Dazu mussten natürlich auch die entsprechenden Haltestellen für zwei Züge verlängert werden. Morgens verband ein Zugverbund als 505 den Halt Madrider Ring mit dem Hauptbahnhof. Zwischen den Haltestellen Berner Straße und Sanderring wurde nicht gehalten, was Fahrtzeit einsparte. Kurze Zeit später wurde ein Zwischenhalt an der Reuterstraße eingefügt. Ebenfalls wurde in der Früh eine Direktverbindung vom Heuchelhof in die Zellerau eingerichtet, die seither als 504 vor allem Schülern zugutekommt. Auch mittags gab bzw. gibt es die Schnellbahnen 504 und 505 zurück zum Heuchelhof, damit hungrige Schüler schneller nach Hause kommen.

Von 1998 bis 1999 wurde die Friedensbrücke komplett erneuert, wobei anzumerken ist, dass sich die Friedensbrücke nach Abschluss der Bauarbeiten aus zwei Brücken zusammensetzt: eine vierspurige für den Straßenverkehr und ein extra Korpus für die Stadtbahn. Während der Bauarbeiten fuhr die Straba eingleisig auf einem Behelfsgleis über die Straßenbrücke. Herausragend war noch die Umgestaltung der Juliuspromenade in eine Fußgängerzone im Jahre 1999. Nicht nur die dortigen Gleise sowie das Gleisdreieck an der Ecke zur Schönbornstraße wurden erneuert, sondern auch die beiden bisherigen Straßenbahn-Haltestellen Dominikanerplatz und Barbarossaplatz zu einer großen Umsteige-Haltestelle Juliuspromenade zusammengefasst. Die Neunzigerjahre erwiesen sich in der Tat als ein Segen für die Straßenbahn, die sich inzwischen zur Stadtbahn gemausert hatte.

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Die 2000er Jahre

Eingleisige Strecke durch Hätzfeld
Eingleisige Strecke durch Hätzfeld

Im neuen Jahrhundert wurde es für Außenstehende ruhiger rund um die Würzburger Stadtbahn. Die Gleisanlage war gut in Schuss, der Fuhrpark durch die GT-E und GT-N modernisiert. Hinter den Kulissen kämpfte die WSB jedoch um weitere Verbesserungen für die Kunden. 2002 war das Gedränge in den Zügen der Linie 5 derart groß, dass man beschloss, die Linie 3 nicht mehr durchs „Hätzfelder Städtle“ rollen zu lassen, sondern ab der Reuterstraße ebenfalls zum Heuchelhof zu führen. Damit entschärfte sich nicht nur die schwierige Verkehrssituation in der Wenzelstraße, wo parkende Autos und der Gegenverkehr oftmals die Straba blockierten, sondern es verdichtete sich der Takt von 12 Minuten auf 6 Minuten für die Heuchelhöfer Bevölkerung. Die Trauer über die letzte Fahrt durch Hätzfeld wurde durch einen Sarg zum Ausdruck gebracht, den man vor der Bahn hertrug. Im Zuge dessen musste nun nicht mehr morgens vom Heuchelhof in Doppeltraktion gefahren werden. Das Schnellbahnkonzept wurde allerdings weiter beibehalten. Der eingleisige Ast wurde aber betriebsbereit gehalten. Bei Gleisbauarbeiten zwischen Reuterstraße und Heuchelhof beispielsweise wurden dann die Züge aus der Stadt über den Ostbahnhof geführt.

2005 sah es so aus, als würde endlich das Bahnhofsareal umgestaltet werden und sich gleichzeitig die Situation für die Tram verbessern. Ein Investor wollte Einkaufsarkaden errichten und sollte gleichzeitig dafür sorgen, dass der Bahnhofsvorplatz neugestaltet, ein Teil des Ringparks renaturiert, eine neue Straba-Haltestelle errichtet und der Busbahnhof verlegt werden würde. Seitens des Investors gab es keine Probleme, doch ein Bürgerentscheid am 3. Dezember 2006 machte dem Großprojekt mit 51 zu 49 Stimmen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Nun blieben sowohl der Wendekreis am Bahnhof als auch die Gleise am Haugerring, die zum Parkhaus hätten verlegt werden sollen – bis heute.

Leider gab es ab 2008 auch ein paar Rückschritte zu verzeichnen. Die Taktzeiten der Fahrzeuge änderten sich. Tagsüber an Werktagen setzte sich pro Linie ein 15-Minuten-Takt durch. Zuvor kam alle 12 Minuten ein Wagen. In den Früh- und Abendstunden an Samstagen und Sonntagen verschlechterte sich der Takt jedoch erheblich, teils um bis zu 10 Minuten. Damit konnte grundsätzlich auf die alten Straßenbahnwagen aus dem Hause Duewag verzichtet werden. Nur an Schultagen sieht man die insgesamt sechs noch betriebsfähigen, historischen Fahrzeuge noch durch Würzburg rollen. Gravierender wirkte sich jedoch die Einschränkung des Schienenverkehrs während der Sommerferien aus. Über einige Jahre hinweg waren von fünf Linien gut sechs Wochen lang nur zwei in Betrieb: 4 und 5. Die Bahnen fuhren außerdem lediglich im 10-Minuten-Takt. Diese Sparmaßnahmen sorgten kritische Presseberichte in den Nachrichten und in Straßenbahn-Fachmagazinen.

Für die Fahrgäste der Straßenbahn waren wieder Komfortzuwächse zu verbuchen, als ab 2008 nach und nach dynamische Fahrgastinformationstafeln im Wert von jeweils 16.000 Euro an den Haltestellen installiert wurden. Die Anfang 2006 installierte Testanlage an der Zellerauer Endhaltestelle Mainaustraße hatte sich nämlich in der Praxis bewährt. Am Dom und Rathaus wartete die WVV jedoch mit dem Aufbau der Tafeln bis 2012, als kleinere, unauffälligere Versionen verfügbar waren. Auch hier sei auf einen Rekord hingewiesen: Die WVV war europaweit das erste Nahverkehrsunternehmen, das Digitalfunk auf TETRA-Basis zur Informationsübermittlung einsetzte. Es sind sogar Taster für sehbehinderte Menschen vorhanden, um akustisch über die nächsten Abfahrtzeiten informiert zu werden.

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Ab 2009 rückte die WSB wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Es ging um die Erweiterung des Straßenbahn-Schienennetzes. Zum einen soll die Gleisanlage im Stadtteil Grombühl um 1,3 Kilometer entlang der erweiterten Unikliniken verlängert werden. Zum anderen möchte die WSB den Stadtteil Hubland mit der Straßenbahn erschließen. Die Route der künftigen Linie 6 würde vom Barbarossaplatz aus entlang der Residenz durch das Frauenland bis ins Hubland führen. Obwohl die Bevölkerung und auch die Stadt Würzburg eigentlich hinter dem Projekt stehen, haperte es letztendlich wieder an der Finanzierbarkeit. Weiterhin hagelte es Einsprüche seitens der Anlieger, man sei nicht genügend auf ihre Bedürfnisse eingegangen. Die WSB änderte daraufhin Details in der Planung und legte diese erneut dar.

Abtransport GTW-D8, Betriebshof Sanderau. © Matthias Eberlein
Abtransport GTW-D8, Betriebshof Sanderau. © Matthias Eberlein

Bis 2010 waren die ausrangierten GTW-D8 in den Betriebshöfen untergebracht. Im Juli 2010 wurden sie per Tieflader abtransportiert. Mir ist allerdings nicht bekannt, wie alle Fahrzeugnummern lauteten, wie viele Straßenbahnzüge es waren, wohin sie gebracht wurden und ob welche auch beim Schrotthändler endeten. Fakt ist, dass mit Stand 03/2023 noch folgende GTW-D8, die nun schlichtweg GT-D genannt werden, im Besitz der WSB und fahrtüchtig sind: 236, 238, 243, 244, 245 und 246. Tatsächlich sind sie immer noch unverzichtbar, denn sie kommen an Schultagen morgens und mittags im Schülerverkehr als Verstärkerverkehr zum Einsatz. Wenn die nächste Stadtbahngeneration – GT-F – ab Ende 2023 anrollt, werden sie nicht mehr zum Stadtbild von Würzburg gehören. Der GTW-D8 Nummer 239 dient im Abstellbereich des Betriebshofes Heuchelhof als Ersatzteilspender.

Austausch der Fahrleitungsmasten in der Zellerau.
Austausch der Fahrleitungsmasten in der Zellerau.

Im Laufe der Zeit mussten die abgefahrenen Gleise an mehreren Stellen im Stadtbahnnetz ausgetauscht werden. Insbesondere die Schienen entlang der Steilstrecke werden stets stark beansprucht. Im Sommer 2011 wurden sie an manchen Abschnitten erneuert. Weitere Baustellen gab es noch in Heidingsfeld, entlang der Mergentheimer Straße und am Bahnhof. Weitreichende Konsequenzen hatte das Umfallen eines korrodierten Fahrleitungsmastes im Februar 2012. Das führte zum Austausch aller 140 Spanbetonmasten im gesamten Netz der WSB bis Ende 2014. Diese wurden bis in die Sechzigerjahre in der Zellerau und in der Innenstadt verbaut sowie im Heidingsfelder Zentrum. Die Masten sind zwar äußerlich unversehrt gewesen, aber man hatte keine Möglichkeit, den Zustand der Spannstähle im Inneren auf Korrosion und Beschädigungen zu überprüfen. Aus Sicherheitsgründen hatte die technische Aufsichtsbehörde, die Regierung von Mittelfranken, den mit mehreren Millionen Euro bezifferten Austausch angeordnet. Damit war das Ende der eingleisigen Trasse von der Reuterstraße zum Ostbahnhof besiegelt. In den Sommerferien 2014 erfolgte der Umbau der Haltestelle Reuterstraße inklusive dem Wegfall der Weichen. 2013 begann die Demontage der Gleise in Hätzfeld, die sich bis 2015 hinzog. Damit einher ging der Abriss der dreigleisigen Umsteigehaltestelle Reuterstraße, dem ein zweigleisiger Neubau folgte. Die Weichenanlage zwischen Madrider Ring und Athener Ring bzw. Max-Mengeringhausen-Straße wurde ebenfalls komplett saniert.

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Besondere Ereignisse

Artic Tram aus Finnland zu Gast in Würzburg

Artic Tram aus Finnland zu Gast in Würzburg.
Artic Tram aus Finnland zu Gast in Würzburg. Infos zur Artic Tram

Im Oktober 2014 hatte die Würzburger Straßenbahn die besondere Ehre, eine finnische Straßenbahn auf ihrem Netz zu testen. Es handelte sich dabei um die „Artic Tram“ aus dem Hause TRANSTECH, die ein Prototyp für die Verkehrsbetriebe Helsinki war. Für gut drei Wochen wurden jede Menge Versuchsfahrten mit und ohne Fahrgäste absolviert. Ein zentrales Thema der Zulassungsfahrten war natürlich der Steilstreckenabschnitt zwischen den Stadtteilen Heidingsfeld und Heuchelhof. Die Artic Tram war in dieser Zeit klar das Gesprächsthema Nummer eins in Würzburg. Herausragend war die moderne Technik und hohe Laufruhe der dreiteiligen Bahn. Der Hersteller nahm mit den Versuchsfahrten wichtige Zulassungshürden für die Vermarktung ihres Straßenbahnmodells in Europa und die WSB konnte die gewonnenen Erkenntnisse der Tests in die Bestellung von neuen Zügen einfließen lassen.

Jubiläumsfeier: 50 Jahre WVV

Jubiläum: 50 Jahre WVV
Jubiläumsfeier: 50 Jahre WVV

2015 feierte die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH ihr 50-jähriges Bestehen. Am 25. April gab es dazu eine große Veranstaltung im Straba-Depot in der Sanderau. Die Gäste konnten sämtliche Fahrzeugtypen inspizieren – so auch den Schienenpflegewagen 295, die E-Lok 299 und die von der Stuttgarter Straßenbahn abgekaufte Hybridlok 296. An verschiedenen Informationsständen innerhalb des Betriebshofes wurden gerne Fragen rund um den Straba-Betrieb beantwortet. Highlights waren das Tauziehen eines GT-N, Einblicke in die Technik der Schienenfahrzeuge sowie die Möglichkeit, den Leitstand zu besichtigen.

Jubiläumsfeier: 125 Jahre Würzburger Straßenbahn

125 Jahre Würzburger Straßenbahn (Mobilität)
125 Jahre Würzburger Straßenbahn (Mobilität)

Über das Jahr 2017 verteilt feierte die Würzburger Straßenbahn ihr 125-jähriges Jubiläum. Das Motto „125 Jahre Mobilität“ war jedoch etwas irritierend; eigentlich hätte es „125 Jahre Würzburger Straßenbahn“ heißen müssen. Ein besonderes Highlight war der „Tag der offenen (Straba-)Tür“ am 15. Juli. Im ehemaligen Gaswerk in der Ständerbühlstraße konnten Besucher in die Geschichte der WSB und WVV eintauchen. Viele Fotos, Informationen und einigen Videodokumentationen ließen diese Zeitreise lebendig werden. Das WVV-Archiv war mit einem Shuttlebus mit dem Betriebshof in der Sanderau verbunden. Dort waren nicht nur viele Fahrzeuge der WSB ausgestellt, sondern auch einige Auto-Oldtimer. Eine echte Pferdebahn lud zu Rundfahrten durch das Depot ein. Wer immer schon mal wissen wollte, wie es sich anfühlt, Herr über rund 1000 PS zu sein, durfte mit etwas Glück selbst einen GT-E oder GT-N Fahren. Reges Interesse fanden auch die Führungen durch die Werkstatt mit Blick hinter die Kulissen bei der Wartung der Fahrzeuge.

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Gegenwart und Zukunft

GT-F: Foto bereitgestellt von der WVV, design: büro+staubach berlin.
GT-F: Foto bereitgestellt von der WVV, design: büro+staubach berlin.
Infos zum künftigen GT-F

Neue Fahrzeuge: Im Dezember 2019 wurden beim Hersteller Heiterblick 18 Stadtbahnfahrzeuge im Wert von 65 Millionen Euro bestellt. Die 36 Meter langen und rund 50 Tonnen schweren Fahrzeuge werden frühestens Ende 2023 anrollen. Die Betriebsaufnahme soll ab 2024 erfolgen. Besondere Highlights sind eine Vollklimatisierung, zwei große Sondernutzflächen mit viel Platz für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie Infotainment-Monitore. Die 18 Bahnen werden dann die noch sechs betriebsfähigen Duewag-Achtachser aus den Jahren 1968 bzw. 1975 sowie die in die Jahre gekommenen GT-E aus dem Jahr 1989 ablösen. Erweiterung des Straba-Netzes in Grombühl: Der 1,3 Kilometer lange Ausbau des Schienennetzes in Grombühl zu den Zentren für Operative und Innere Medizin steckt immer noch in den Startlöchern. Wiederholt gab es Verzögerungen beim Bau des Versorgungstunnels der Kliniken. Linie 6 Hubland: Auch die Anbindung des Stadtteils Hubland an das Straba-Netz ist nicht vom Tisch – im Gegenteil: 2020 war das Planfeststellungsverfahren im Gange und die Finanzierung war seinerzeit so günstig wie nie. Ein neues Förderprogramm seitens der Bayerischen Staatsregierung könnte die Straßenbahnlinie 6 ins Frauenland und ans Hubland rascher und günstiger ermöglichen als angenommen. Fördergelder in Höhe von 90 bis 95 Prozent für den Streckenneubau waren letztes Jahr im Gespräch. Zwar ist das Planfeststellungsverfahren bereits abgeschlossen, doch der Baubeginn der neuen Trasse steht leider weiterhin in den Sternen. Modernisierung des Bestandsnetzes: Einige Gleisabschnitte wurden zwischen 2015 und 2021 erneuert, beispielsweise entlang der Mergentheimer Straße, in der Sanderstraße, in der unteren Juliuspromenade sowie in der Kaiserstraße. Auch das Gleisdreieck am Sanderring inklusive der gleichnamigen Haltestelle hat die WSB komplett erneuert. Alle Haltestellen werden seit ein paar Jahren sukzessive modernisiert und barrierefrei gestaltet. Dazu zählt auch der geplante Umbau der Endhaltestelle in der Sanderau. Zum Umbau der Gleisanlage am Hauptbahnhof ist aber noch nichts bekannt. Taktverdichtungen: 2021 wurde der Fahrplan sowohl des Busnetzes als auch der Straßenbahn komplett neu aufeinander abgestimmt. Damit einher ging eine Taktverdichtung, die den Nahverkehr in Würzburg sehr attraktiv macht. Gerade am Wochenende fahren die Bahnen etwa doppelt so häufig als zuvor. Das begeistert!

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Das Liniennetz der Würzburger Straßenbahn mit der Linie 6