Artic Tram aus Finnland zu Gast
Warum kam die Artic Tram nach Würzburg?
Im Oktober 2014 wurde bei der Würzburger Straßenbahn Geschichte geschrieben. Der finnische Hersteller „TRANSTECH Oy“ testete drei Wochen lang einen Straßenbahn-Prototyp, der für die Verkehrsbetriebe Helsinki hergestellt wurde. Die aus den Versuchsfahrten gewonnenen Erkenntnisse kommen nicht nur dem Hersteller zugute, sondern auch der WSB. TRANSTECH in Finnland bedient bereits den heimischen Markt mit Doppeldecker-Schienenfahrzeugen und Niederflur-Straßenbahnen. Doch der Hersteller möchte auch gerne im europäischen Ausland Fuß fassen. Dazu müssen die Bahnen aber bestimmte Kriterien erfüllen. Da das deutsche Zulassungssystem als eines der anspruchsvollsten in Europa gilt, schaute sich TRANSTECH nach einem geeigneten deutschen Straßenbahnbetrieb als Partner um. Die Versuche wollte man mit dem neuesten Straßenbahnmodell, der „Artic Tram“, durchführen. Vor wenigen Jahren orderten die Verkehrsbetriebe Helsinki 40 Bahnen bei TRANSTECH, daher standen 2014 bereits zwei Prototypen für Testfahrten zur Verfügung. Es lag nahe, einen Straßenbahnbetrieb zu wählen, dessen Gleisanlage ähnliche Charakteristika aufweist wie die in Helsinki: ein Meterspursystem mit engen Kurven, starken Steigungen und Gefällen. In die engere Auswahl kamen Mannheim, Darmstadt und Würzburg. Dass jedoch gerade die Würzburger Straßenbahn für die komplexen Testfahrten ausgewählt wurde, war kein Zufall: Enge Kurven und extreme Steigungen bestimmen das Gleisbild – ein hartes Terrain für die Fahrzeuge. Hier konnte die WSB mit dem nötigen Know-how und einem reichen Erfahrungsschatz punkten.
Bereits im Vorfeld galt es, sich gut auf die Fahrversuche vorzubereiten. Alleine das Lastenheft umfasste rund 1000 Seiten. Im September 2014 trat der Artic-Tram-Prototyp mit der Wagennummer 402 seine Reise nach Deutschland an. Das erste Etappenziel war die weltgrößte Bahnmesse „InnoTrans“ in Berlin, wo die Straßenbahn vom 20. bis 25. September auf dem Freigelände vom Publikum bestaunt werden konnte. Anschließend erfolgte der Transport von Berlin nach Würzburg. Der Tieflader mit der Artic Tram traf am 2. Oktober um zirka 6 Uhr morgens am Sanderauer Betriebshof ein. Es war ein bewegender Augenblick, den finnischen Gast in Würzburg zu begrüßen und erste Eindrücke vom Innen- und Außendesign der neuen Straßenbahn zu gewinnen.
Test- und Zulassungsfahrten der Artic Tram
In den ersten Tagen musste die Artic Tram auf die Würzburger Gegebenheiten angepasst werden. Beispielsweise fährt das Fahrzeug in Helsinki mit einer Oberleitungsspannung von 600 Volt. Bei der Würzburger Straßenbahn wird der Fahrdraht jedoch offiziell mit 750 Volt gespeist – in der Praxis liegt der Wert sogar noch etwas höher. Außerdem mussten die Techniker die Artic Tram mit dem IBIS-Zentralsteuergerät ausrüsten, das die Versorgung der Fahrgastinformationssysteme und die Beeinflussung der Lichtsignalanlagen regelt. Auch sprachliche Barrieren gab es zu überwinden. Schalter mit finnischer Beschriftung mussten mit deutschen Begriffen überklebt werden. Durch Softwareupdates konnte man die Computersteuerung auf Deutsch umstellen. Meines Wissens nach wurden insgesamt sieben Fahrer der Würzburger Straßenbahn für das Fahren der Artic Tram ausgebildet – und das binnen weniger Tage! Dementsprechend straff war die theoretische und praktische Ausbildung auf dem fremden Fahrzeug. Gleichzeitig diktierten der Hersteller und die Zulassungsbehörden, wann und wo zu fahren sei. Klar, dass man sich als Außenstehender nicht im Vornherein an der Strecke postieren konnte, um die neue Straba gezielt abzupassen.
Artic Tram auf der Steilstrecke
Ein zentrales Thema der Zulassungsfahrten war natürlich der Steilstreckenabschnitt zwischen den Stadtteilen Heidingsfeld und Heuchelhof. Im persönlichen Gespräch mit den Technikern, die ständig als Support mit an Bord der Bahn waren, erfuhr ich, dass dort besonders intensiv getestet wurde – oftmals in der Nacht während der Betriebsruhe. Um das Gewicht der Fahrgäste zu simulieren, wurden Schienenstränge in die Tram geladen. Für die Steilstrecke wurden rund 6 Tonnen Gewicht zugeladen, in der Ebene sollen es gar 80 Tonnen gewesen sein. Bergauf lag die Höchstgeschwindigkeit bei etwa 70 Stundenkilometern. Auch das Abschleppen der Artic Tram stand auf dem Programm. Dabei schob ein GT-E die finnische Straßenbahn. Zudem zog der GT-E die Artic – oder umgekehrt; da hatte ich den netten Techniker nicht so ganz verstanden. Für die kurze Testzeit wäre es zu aufwendig gewesen, die Artic Tram mit dem Zugsicherungssystem für den Steilstreckenabschnitt auszurüsten. Die Geschwindigkeitsüberwachung soll provisorisch mit GPS erfolgt sein. Außerdem war zur Sicherheit ein zweiter Fahrer auf dem Behelfssitz im Führerstand zugegen. Obwohl die Artic Tram mit zirka 520 Kilowatt Antriebsleistung deutlich schwächer ist als ein GT-N (730 kW) oder ein GTE (756 kW), meisterte sie die Prüfungen mit Bravour. Alle Versuchsfahrten waren zum 11. Oktober abgeschlossen. Anmerkung: Auf der Website von Transtech wird die Antriebsleistung mit 520 kW unter 600 Volt Oberleitungsspannung angegeben. Der Techniker versicherte mir, dass trotz der erhöhten 750 bis 800 Volt bei der WSB die Antriebsleistung nicht direkt proportional steigt.
Publikumsfahrten der finnischen Straßenbahn
Am darauffolgenden Wochenende wurde die Artic Tram mit der Aufschrift beklebt: „Helsinki testet in Würzburg. Steigen Sie ein und testen Sie mit!“ Und das war ab Montag, dem 13. Oktober für jedermann möglich, sofern man im Besitz eines gültigen Fahrscheins war. Die neue Straßenbahn rollte im regulären Fahrplan auf den Linien 1 (Sanderau – Grombühl) und 4 (Sanderau – Zellerau). Damit man die Artic Tram auch abpassen konnte, veröffentlichte die WSB einen extra Fahrplan. In den ersten Tagen der Publikumsfahrten war die finnische Straßenbahn mehr als gut besucht. Vielen Passanten fiel bereits das neue, moderne und elegante Schienenfahrzeug auf. Klar, dass man auch gerne mal einen Blick in das Innere werfen wollte. Tatsächlich war die Artic Tram im Oktober das Gesprächsthema Nummer eins in Würzburg. Auch die Presse griff das Thema „Straßenbahn“ großzügig auf. Als Straßenbahnfreund fuhr ich natürlich nach der Arbeit öfters mit und überzeugte mich selbst von den technischen Finessen, die TRANSTECH im Fahrzeug implementierte.
Der Fahrgastbereich der Artic Tram
Den Fahrgastbereich empfand ich persönlich etwas düster und enger als in den GT-N- und GT-E-Fahrzeugen. Weiß- und Grautöne bestimmten die Dachpartie und die Wände. Der Fußboden war in Schwarz gehalten und erinnerte mich vom Aussehen her sofort an den in unseren Duewag-Fahrzeugen. Farbe brachten dagegen die komfortablen Sitze ins Fahrzeug – knallrote Kopfstützen und Sitzflächen aus Kunstleder, die leicht zu reinigen sind. Die Rückenlehnen sind mit Stoff bezogen, auf denen das Liniennetz Helsinkis abgebildet ist. Über die Fahrzeugbreite von 2 Meter 40 sind vier Sitze untergebracht. Damit die Fahrgäste mehr Ellenbogenfreiheit zum Sitznachbarn haben, sind die Sitze leicht versetzt zueinander montiert. Die Vierergruppen ziert jeweils ein kleines Tischchen, das bei unseren Fahrgästen besonders gut ankam. Auf wenig Gegenliebe stieß jedoch der enge Gang durch das Fahrzeug. Das ist zum einen der geringen Spurbreite von einem Meter geschuldet, zum anderen dem Wunsch der Fahrgäste nach einem 100 Prozent niederflurigen Fahrzeug. Daher ragen die Räder in das Wageninnere. Sie werden mit Podesten abgedeckt, auf denen sich die meisten Sitze befinden. Das ist auch der Grund, warum so viele Plätze gegen die Fahrtrichtung gedreht montiert sind. Die meisten Würzburger Fahrgäste würden jedoch lieber in Fahrtrichtung blicken.
Für Fahrgäste mit sperrigem Gepäck, Kinderwägen oder mobilitätseingeschränkte Fahrgäste eignen sich die Abstellplätze mit Klappsitzen. Im vordersten Segment der Tram befindet sich sogar eine Rampe für Rollstuhlfahrer. Die Arretierung ist vom Fahrer aus zu lösen und die Fahrgäste können diese aus- und wieder einklappen – bei uns wohl undenkbar, in Finnland aber üblich, versicherte mir der Techniker. Sehr gut hat mir die angenehme und moderne LED-Beleuchtung gefallen, sowie die hochauflösenden Displays für die Anzeige der Haltestellen. Die Fenster der Artic Tram lassen sich nicht öffnen, dafür ist der Zug vollklimatisiert. Drei unabhängige Klimaanlagen, die jedoch auch miteinander kommunizieren können, sorgen in allen drei Sektionen für angenehme Temperaturen. Bei unseren Testfahrten war es leider zu frisch, ja fast schon „arktisch“, was schnell zu der Namensvariante „Arctic Tram“ führte. Der Fahrer hat übrigens seine eigene Klimaanlage.
In Würzburg eine Rarität, in Finnland in Hülle und Fülle vorhanden: Schnee. Daher musste eine Fußbodenheizung in die Artic Tram Einzug finden. Der von den Einsteigenden hereingetragene Schnee kann damit abgetaut werden, bevor er zur Rutschgefahr für die Fahrgäste wird. Das Wasser fließt durch die Rillen im Boden ab. Über den Türen befinden sich Sensoren, ähnlich der hiesigen Lichtschranken, die verhindern, dass die Türen zugehen, wenn sich noch jemand in der Türe befindet. Ein dritter Sensor ist für die Fahrgastzählung zuständig. Dieses Feature ist jedoch nur in den beiden Prototypen implementiert, den Wagen 401 und 402. Den Serien-Artic-Trams fehlt diese Funktion. Noch ein Wort zur Einstiegshöhe im Türbereich: In Helsinki sind die Bordsteine sieben Zentimeter höher als in Würzburg. Daher ist ein kleiner Höhenunterschied beim Einsteigen zu überwinden. Rollstuhlfahrer hatten bei der Artic Tram-Publikumsfahrt leider das Nachsehen. Die ausklappbare Rampe wurde während der Fahrten zumindest in meinem Beisein auch nie verwendet.
Der Fahrerarbeitsplatz der Artic Tram
Gerne möchte ich ein paar Worte über den Fahrerarbeitsplatz verlieren, auch wenn ich nicht vom Fach bin. Die Fahrer „erfahren“ in der Artic Tram jede Menge Luxus. Das fängt schon bei dem Hightech-Sitz an, der mit einer Unmenge an Knöpfen zur Körperanpassung ausgestattet ist. Das futuristische Armaturenbrett ist übersät mit farbigen Displays. Das ganze Fahrzeug ist videoüberwacht, sowohl innen als auch außen. Statt der Außenspiegel verraten zwei Kameras an der Front sowie eine am Heck des Fahrzeugs, was sich um die Artic Tram herum alles tut. Das linke Display vor dem Beschleunigungsgeber hatte mich besonders fasziniert. Dort werden alle Betriebsstatus der Artic Tram angezeigt, zum Beispiel die der Türen, Motoren, Räder und der Energieversorgung. Ganz rechts oben wird die aktuelle Oberleitungsspannung angezeigt. Oft blinkte der Balken rot auf und zeigte damit eine Überspannung an – klar, denn statt der für Helsinki üblichen 600 Volt lagen hier 800 Volt und darüber an. Zu guter Letzt bestaunte ich das Radio, denn in Helsinki ist das Radiohören während der Fahrt erlaubt.
Das eigentliche Highlight der Artic Tram ist jedoch unter dem Zug versteckt. Dabei handelt es sich um die Drehgestelle. Bisherige 100-Prozent-Niederflurfahrzeuge besitzen keine Drehgestelle, sondern starre Fahrwerkrahmen mit Einzelrädern, so auch unsere GT-N-Flotte. Der Wegfall der Achsen ermöglicht die Absenkung des Fußbodens, sodass ein durchgängig niedriger Gang entsteht. Dieser Vorzug muss allerdings teuer erkauft werden. Die Fahrqualität ist im Vergleich zu Drehgestell-Fahrzeugen spürbar schlechter, besonders in engen Kurven, von denen es in Würzburg jede Menge gibt. TRANSTECH hat es geschafft, die Achsen so tief zu halten, dass ein niedriger Mittelgang möglich ist. Nur wenn man genauer hinsieht, fällt einem die leichte Erhöhung des Ganges über den Drehgestellen auf. Ein dreifaches Dämpfungssystem zwischen Drehgestell und Wagenkasten sorgt für einen beeindruckend ruhigen Lauf. Man muss mal mit der Artic Tram durch Würzburg gefahren sein, um den gewaltigen Unterschied zu unseren Niederflurfahrzeugen zu merken. Ein Fahrer verglich die Artic Tram mit einer Sänfte – und da hatte er nicht übertrieben. Leise und geschmeidig legt sich das Fahrzeug in die Kurven und passiert auch komplexe Weichenkonstruktionen mit stoischer Ruhe. In meinem Videofilm über die Artic Tram kann man davon einen kleinen Eindruck gewinnen. Als ich den Techniker fragte, ob noch niedrigere Fußbodenhöhen möglich seien, verneinte er es. Für Würzburger Verhältnisse müsste der Fahrgastbereich jedoch um zirka sieben Zentimeter weiter abgesenkt werden, damit der Einstieg bündig mit den Bordsteinkanten an den Haltestellen abschließen kann, so wie es beim GT-N oder auch beim Niederflurabteil des GT-E der Fall ist. Der Techniker meinte, als Alternative könne man ja auch die Haltestellen um sieben Zentimeter anheben. Doch das wäre teuer und nur bei einer einheitlichen Fahrzeugflotte machbar. Daher ist es mehr als fraglich, ob die Artic Tram bei einer künftigen Ausschreibung neuer Fahrzeuge in die engere Auswahl kommen würde.
Vielleicht interessiert es den einen oder anderen, woher eigentlich der Name „Artic Tram“ kommt. Bei der finnischen Straßenbahn handelt es sich um ein Gliederzug mit frei drehbaren Drehgestellen. Im Englischen spricht man vom „articulated design“ – articulate oder kurz: artic. Das bestätigte mir auch der Marketing Manager von Transtech. Ursprünglich wurden nur Fahrzeuge als „articulated“ bezeichnet, wenn sich die Drehgestelle zwischen den Wagen befinden und sich die Wagenenden auf das gemeinsame Drehgestell stützen. Als Paradebeispiele seien die Straßenbahnen vom Typ GTW-D8 oder der Hochgeschwindigkeitszug TGV genannt.
Mein Fazit zur Artic Tram
Trotz dieses kleinen Wehrmutstropfens bezüglich der Einstiegshöhendifferenz kam die Artic Tram ausgezeichnet bei den Würzburgern an. Alles in allem ist die finnische Straßenbahn ein Qualitätsprodukt mit jede Menge Vorzüge und Luxus. Preisgünstig wird die finnische Straßenbahn nicht gerade sein, aber sein Geld bestimmt wert – so zumindest meine Einschätzung als Hobbyist. Die Ergebnisse und Erfahrungen der Versuchsfahrten mit der Artic Tram werden mit Sicherheit in die Konstruktion und Beschaffung neuer Straßenbahnzüge fließen.
Dokumentation zur Artic Tram in Würzburg
Im Oktober 2014 fanden dreiwöchige Probe- und Zulassungsfahrten der finnischen Straßenbahn im Netz der Würzburger Straßenbahn statt. Dies ist ein ausführlicher Bericht über die Einsatzzeit in Würzburg.
Datum: 31.10.2014 | Dauer: 25 Minuten
Filminhalt:
- 00:00 — Anlieferung der Artic Tram
- 02:07 — Aufnahmen während der Testfahrten
- 04:48 — Artic Tram auf dem Steilstreckenabschnitt
- 06:14 — Die Artic Tram im regulären Betrieb
- 09:09 — Innenaufnahmen vom Fahrgastbereich
- 11:53 — Der Fahrerarbeitsplatz
- 14:13 — Exzellente Laufruhe
- 16:00 — Schneller Austausch beschädigter Elemente
- 16:52 — Artic Bahn und der Schoppenexpress
- 18:04 — Präsentation der Artic Tram für Fachbesucher
- 19:21 — VIP-Fahrt
- 23:45 — Resümee
Siehe auch:
Weitere Fotos von der Artic Tram in Würzburg in der Fotodatenbank.
Bezeichnung: | Artic Tram |
Bauart: | 3-teiliger 100% Niederflur-Gelenktriebwagen mit 8 Achsen |
Fahrzeugnummern: | 402 |
Baujahre: | 2013 |
Hersteller: | TRANSTECH |
Spurweite: | 1000 mm |
Höchstgeschwindigkeit: | 80 km/h |
Achsfolge: | Bo'+Bo'Bo'+Bo' (Allachsantrieb) |
Fahrleitungsspannung: | 600 V (in Würzburg: 750 V) Gleichspannung |
Fahrmotoren: | 8 x 65 kW (insgesamt 520 kW) |
Leergewicht: | 41,6 t |
Radabstand / Raddurchmesser: | 1700 mm |
Platzangebot: | 74 Sitzplätze (+14), 125 Stehplätze (5 Personen/m²) |
Länge / Breite / Höhe: | 27.600 / 2.400 / 3.830 mm |
Einstiegs- / Fußbodenhöhe: | 360 mm / ≤ 520 über SO |