Straba: Liniennetz-Erweiterung in Grombühl
Streckenerweiterung im Stadtteil Grombühl
Seit den 1990er Jahren wird die Verlängerung der Straba-Linien 1 und 5 im Stadtteil Grombühl geplant.[1] 2011 wurden konkrete Pläne veröffentlicht, das Stadtbahnnetz um 1,3 Kilometer zu verlängern. Eine Neubaustrecke soll entlang der Josef-Schneider-Straße „durch die Uniklinik“ führen – entlang der Zentren für Operative und Innere Medizin (ZOM/ZIM) bis zur Oberdürrbacher Straße, Ecke Hans-Brandmann-Weg. Doch bevor die Gleisbauarbeiten beginnen können, muss zuerst ein Versorgungstunnel für die Kliniken gebaut werden.[2] 2013 war aber der große Tunnel aus Kostengründen ad acta gelegt worden. Stattdessen plante die Universitätsklinik nun nur noch zwei unterirdische Querungen der Josef-Schneider-Straße sowie eine Verstärkung eines bestehenden Tunnels zum ZOM und ZIM. Als frühestmöglicher Baubeginn wurde das erste Quartal 2015 genannt. Die WVV rechnete mit Brutto-Baukosten in Höhe von 27 Millionen Euro.[3] Doch die WVV musste 2012 erstmals ein Defizit ausweisen, wodurch die Finanzierung der Streckenerweiterung ins Wanken geriet.[4] Im Januar 2014 hieß es, dass das Genehmigungs- und Planfeststellungsverfahren abgeschlossen sei.[5] Zwei Jahre später stand fest, dass noch 2016 mit dem Bau der Straba-Verlängerung in Grombühl begonnen werden würde. Die Betriebsaufnahme war für 2019 vorgesehen.[6] Dann kam es zu einem Gerichtsstreit zwischen dem Freistaat und einer Baufirma. Als dieser beigelegt werden konnte, verhinderte eine noch nicht fertiggestellte erdverlegte Leerrohrtrasse für die Versorgungsleitungen der Uniklinik abermals den Baubeginn der neuen Gleisanlage. Im Mai 2018 hieß es, Anfang 2020 könne der Startschuss fallen.[1]
Im Dezember 2019 ging die Linienverlängerung in eine neue Runde. Nach zähen Verhandlungen wurde das Grundstück für die Wendeschleife und den Parkplatzbereich gekauft. Doch wieder einmal stehen noch nicht fertiggestellte Projekte der Klinik im Wege. Ein sogenannter Medienkanal zur Aufnahme aller Versorgungsleitungen müsse noch verlegt werden. Inzwischen kostete die Schienenverlängerung satte 38 Millionen Euro.[7] Mit Stand Februar 2023 beginnen nun die Kanalbauarbeiten sowie Rodungs- bzw. Fällarbeiten in Teilbereichen entlang der neuen Strecke. Danach folgen die Tiefbaumaßnahmen. Drei neue Haltestellen wird es geben: im Bereich Frauenklinik/Kopfklinikum, am ZOM/ZIM sowie an der Wendeschleife. Wenn die Bauarbeiten reibungslos ablaufen, ist mit einer Betriebsaufnahme im letzten Quartal 2027 zu rechnen.[8]
Quellenangaben
- „Gute Nachrichten für Straba-Verlängerung in Grombühl“, Mainpost, 04.05.2018.
- „Grombühl: Erst ein Tunnel, dann die Straba-Gleise?“, Mainpost, 21.02.2011.
- „Straba zur Uniklinik: möglich nur mit Geld der Stadt?“, Mainpost, 21.08.2013.
- „Straßenbahn-Jahrbuch: Würzburg“, Ausgabe 12/2013, S. 62-63.
- „Viel Geld für Würzburgs Straba-Projekte“, Mainpost, 28.01.2014.
- „Straba fürs ZOM: 22.000 Euro pro Meter“, Prima Sonntag, 15./16. Januar 2016.
- „Linien 1 und 5 in Grombühl: Vertrag ist unterzeichnet“, Mainpost, 26.12.2019.
- „Grombühl – Erweiterung Straba-Linie 1/5“, Website der WVV, abgerufen am 10.03.2023.