Spezialfahrzeuge bei der WSB
Angemietete Fahrzeuge
Die Würzburger Straßenbahn verfügt zwar über einen kleinen Pool an Spezialfahrzeugen, aber wenig benötigte Schienenfahrzeuge werden aus Kostengründen gerne angemietet. Dazu zählt beispielsweise auch der Trichterwagen, der 1952 von Talbot in Aachen hergestellt wurde und im Besitz der Selfkantbahn ist. Im Herbst 2011 war er für einige Tage an der Haltestelle Reuterstraße zu bewundern. Mit diesem Güterwagen wurde Schotter transportiert für Schotterarbeiten entlang der Linie 5. Aber auch 2015 war er wieder mit von der Partie, als die Gleisanlage zwischen Steinbachtal und Dallenbergbad komplett erneuert wurde. Mit dem Trichterwagen wurde der Schotter ins Gleisbett abgelassen.
Ein echtes Highlight war der nächtliche Einsatz der Gleisstopfmaschine am Spätabend des 2. September 2011 entlang des Steilstreckenabschnittes zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof. In der Fotodatenbank sind einige besondere Aufnahmen enthalten. Das gelbe Ungetüm verdichtet den neuen Schotter zwischen den Schienenschwellen, damit das Gleis einen besseren Halt und mehr Stabilität bekommt. Der Einsatz war mit einer Menge Aufwand verbunden, denn das Gefälle von 9,1 Prozent erforderte zusätzliche Maßnahmen zur Sicherung der Gleisstopfmaschine. Dahinter postierte man die E-Lok 299 inklusive zweier Niederrungenwagen als Schutz gegen versehentliches Abrutschen der Maschine. Aus eigener Kraft schaffte sie es nicht, sich vorwärts zu bewegen. Daher befestigten die Arbeiter ein Stahlseil an der Vorderseite. Über eine weiter oben an den Schienensträngen befestigte Umlenkrolle wurde das Stahlseil auf das Gegengleis geleitet. Daran war ein GT-E angeschlossen, der mit seinem Eigengewicht auf der schiefen Ebene nach unten rollte und damit die Gleisstopfmaschine nach oben zog. Bauarbeiten entlang der Steilstrecke gestalten sich wirklich anspruchsvoll!
Eigene Spezialfahrzeuge
Neben der E-Lok 299 und dem Schienenpflegewagen 295 gehören der WSB weitere Nutzfahrzeuge. Es handelt sich dabei um den Kabeltrommelwagen, der in obenstehendem Foto an den Schienenpflegewagen gekuppelt wurde. Auf der Trommel befindet sich neuer Fahrdraht, der bei verschlissener Oberleitung schnell montiert werden kann. Weniger bekannt ist die gelbe Elektrolokomotive des Lokomotivherstellers Gmeinder in Mosbach. Für die elektrische Ausrüstung sorgte Siemens. Das Schienenfahrzeug vom Typ DE/E mit der Fabriknummer 5546 wurde 1977 für die Stuttgarter Straßenbahn hergestellt. Dort tat es bis in die Neunzigerjahre seine Dienste. 2005 ging die meterspurige Lokomotive an die Würzburger Straßenbahn mit der Nummer 2010. Bei der WSB läuft sie unter der Wagennummer 296.